Hersteller: Oscar Gerbstädt Pianofabrik, Zeitz
Gerbstädt Klavier gebraucht kaufen
Die Oscar Gerbstädt Pianofabrik wurde 1888 in Zeitz gegründet und firmierte dort bis 1952.
William Siegel aus Stade kaufte 1902 die Fabrik von Oscar Gerbstädt und führte sie unter seinem Namen weiter. Oscar Gerbstädt übernahm die Firma E. Rübner & Co. und firmierte 1903 „Oscar Gerbstädt, vorm. E. Rübner & Co.“.
Soweit die Informationen aus dem „Atlas der Pianonummern“. Weitere Daten und Fakten finden sich bei Wikipedia zur Zeitzer Wirtschaftsgeschichte. Zu dieser gehört der Klavierbau, der in den Jahrzehnten vor dem Ersten Weltkrieg auch in Zeitz seine größte Blütezeit hatte. Zahlreiche und bekannte Firmennamen wie Hölling & Spangenberg, Gerbstädt, Fahr, Hupfer oder Liebig produzieren in Zeitz. Zeitweise sind hier 30 Klavierfabriken und weitere Zulieferbetriebe ansässig. Der Klavierindustrie wurde durch die beiden Weltkriege und die Weltwirtschaftskrise ein jähes Ende gesetzt. Die Geschichte der Zeitzer Klavierindustrie endet dann endgültig im Jahr 2011 als das letzte Unternehmer, die Louis Renner GmbH, diesen Standort verlässt.
Einen informativen Bericht über die Oscar Gerbstädt Pianofabrik hat Dieter Gocht in seinem Datenarchiv des Klavierbaus erarbeitet. Auf diesem wird im folgenden Bezug genommen:
Die Oscar Gerbstädt Pianofabrik fertigte neben Klavieren, die als „erstklassig und preiswert“ beworben wurden, auch einen kleineren Flügel von 1,50m Länge, „…welcher in Fachkreisen eine so vorzügliche Beurteilung gefunden und sich inzwischen recht gut eingeführt hat“.
1901 wurde der „maschinelle Betrieb in vergrößertem Maßstabe“ bei der Oscar Gerbstädt Pianofabrik eingeführt. Bereits ein Jahr später verkaufte dann Oscar Gerbstädt „seine Pianofortefabrik Herrn William Siegel in Stade“.
Zum 25-jährigen Firmenjubiläum im Oktober 1913 hat Dieter Gocht folgendes Zitat gefunden: „Die Firma hat Dank ihrer soliden, preiswerten Fabrikate nicht nur im Inlande, sondern auch weit über dessen Grenzen hinaus und in zahlreichen überseeischen Plätzen Abnehmer gefunden und sich in der Pianofortebranche einen guten Namen erworben. […] Das Unternehmen wird seitdem von den Herren Friedrich Gerbstädt und Max Pfeiffer in den altbewährten Bahnen und in unveränderter Weise weitergeführt“.
Bis 1921 hatte die Oscar Gerbstädt Pianofabrik 10.000 Instrumente hergestellt. Auch ein „großes Konzertpiano in erstklassiger und hochkünstlerischer Ausführung. […] Entsprechend dem bereits erlangten guten Rufe legen die rührigen Inhaber größten Wert darauf, ihr Fabrikat in höchster Vollkommenheit herzustellen, gleichwohl aber auch die Preise in möglichst mäßigen Grenzen zu halten“. Eine steigende Nachfrage nach Gerbstädt-Instrumenten sorgte dafür, dass eine bauliche Vergrößerung des Betriebes erwogen wurde.
Im Zweiten Weltkrieg wurde die Oscar Gerbstädt Pianofabrik verschont, die Produktion ging weiter, wie an den Seriennummern im „Atlas der Pianonummern“ erkennbar.
Die Oscar Gerbstädt Pianofabrik firmierte bis 1952. Klaviere der Marke Gerbstädt wurden noch bis 1990 vom VEB Deutsche Piano-Union Leipzig produziert.
Quellen und weitere Informationen: Wikipedia zu Zeitz, Zeitzer Ansichten, Dieter Gochts Klavierseiten.
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