Die historische Künstlerkneipe, Bilderkneipe in Berlin-Friedrichshagen

  

Klavierhaus Köpenick am Müggelseedamm 233 – eine historische Adresse in Berlin-Friedrichshagen

Nach langer Suche ist es uns, Anfang des Jahres 2014, mit der historischen „Künstlerkneipe“ und der späteren „Bilderkneipe“ gelungen, eine mit langer künstlerischer Tradition behaftete Wirkungsstätte für unser Klavierhaus zu finden.

An diesem Ort eröffnete der Gastronom Wilhelm Büttner bereits 1893 (die damalige Adresse war Seestraße 99, heute Müggelseedamm 233) die Gaststätte „Zum Kaisersteg“ , man trinkt dort Liköre und das Bier aus der nahe gelegenen Berliner Brauerei. Zudem lässt sich dort ein Veranstaltungssaal mit einem schwarzen Klavier mieten, der bald zum beliebten Treffpunkt von Künstlern, Dichtern und der Bohème wird, unter anderem Wilhelm Bölsche und Bruno Wille, die später den „Friedrichshagener Dichterkreis“ gründen.

Nach einer langen wechselvollen Geschichte eröffnet in den 70er Jahren dort die „Bilderkneipe“, betrieben von Peter Feller, in den 80er Jahren eines der erfolgreichsten Lokale Ostberlins. Das Wirtshaus organisiert nicht nur Ausstellungen von regionalen Künstlern, sondern auch solchen aus dem gesamten Ost- und Westdeutschland. Es finden sich hier zahlreiche Westberliner Künstler, prominente Musiker, Diplomaten und Kulturliebhaber ein. Selbst die ARD widmet Fellers Bilderkneipe eine TV-Doku.
Ebenso Aufsehen erregend war dann 1987 das Ende der Bilderkneipe: Peter Feller verschwand plötzlich ohne erkennbaren Grund – das Lokal wird geschlossen.

Im Jahre 2006 erwirbt der italienische Psychologieprofessor, Maler, Bildhauer, Schriftsteller, Lebenskünstler und Modeschöpfer Antonio Meneghetti das Gebäude.
Antonio Meneghetti ist auch mit erfolgreichen Projekten in Italien, Brasilien und Russland bekannt und namhaft geworden.

Unter der Leitung des Berliner Architekten Mario Balzer wird das Gebäude umfassend saniert.
Nach der Fertigstellung dient das Gebäude als Ausstellungsort für die Gemälde und Skulpturen des Künstlers Antonio Meneghetti sowie als Boutique für seine Modekollektionen.

Zum Bedauern der Friedrichshagener ist das Haus jedoch der Öffentlichkeit nicht zugänglich und fast immer geschlossen. Kaum jemand hat genaue Informationen zum Geschäftszweck des Hauses, wie so häufig, wenn keine verlässlichen Informationen vorliegen, gedeihen die buntesten und wildesten Spekulationen, welche Geschäfte hinter der neuen Hausfassade wohl getätigt wurden.

Nach der in 2013 erfolgten Liquidation der Berliner Stiftung Antonio Meneghetti haben wir nun Anfang 2014 das ehemalige Lokal erworben und treten mit dem Ziel an, mit unserem Klavierhaus an die lange künstlerische Tradition des Hauses anzuknüpfen und diese fortzuführen.