Bösendorfer Klavierfabrik - neuwertig überholte Bösendorfer Flügel gebraucht kaufen im Klavierhaus Köpenick

Hersteller: Bösendorfer Klavierfabrik, Wien
Bösendorfer Flügel gebraucht kaufen

Die Geschichte der Bösendorfer Klaviermanufaktur beginnt 1828 in Wien.

Die klangvolle Entwicklung von Bösendorfer ist eng verbunden mit der Kultur in Wien im 19. und 20. Jahrhundert. So sind die Flügel von Bösendorfer kultureller Ausdruck und maßgeblicher Begleiter der sich fortentwickelnden Klaviermusik.

Ununterbrochen bis heute führt Bösendorfer die Wiener Klavierbautradition fort und steht für Qualität, Leidenschaft und Hingabe aus Meisterhand: “Pure Emotion. Handgefertigt in Österreich.” (Quelle: Bösendorfer)

Ignaz Bösendorfer (1794 – 1859) war der Sohn eines Tischlermeisters. Er studierte an der Akademie der bildenden Künste in Wien und ging bei Joseph Brodmann (1763–1848) in die Lehre, der als damals sehr bekannter Klavierbauer einen renommierten Handwerksbetrieb führte.

1828 beschließt Bösendorfer mit einem Startkapital von 500 Gulden selbstständig als Klavierbauer tätig zu werden und übernimmt den Betrieb von Joseph Brodmann. Am 28. Juli 1828 erhält Ignaz Bösendorfer die Erlaubnis, das „Klaviermachergewerbe“ auszuüben. Das Datum gilt als Gründungstag der Bösendorfer Klavierfabrik, die zu Weltruhm gelangte und bis heute die Wiener Klavierbautradition fortführt.

Die Kaiserstadt Wien gilt als eine Metropole der Kultur und Musik und ist somit auch Zentrum des europäischen Klavierbaus. Das Klavierspiel erfreute sich zunehmender Beliebtheit. Es verwundert nicht, dass zu Zeiten der beginnenden Selbstständigkeit Bösendorfers 387 Personen in Wien im Klavierbau beschäftigt sind.

Der Flügel avancierte zum Statussymbol, das nicht mehr nur Adelskreisen und Pianisten vorbehalten war, sondern zum Lieblingsinstrument der bürgerlichen Mittel- und Oberschicht wurde. Haus- und öffentliche Konzerte auch außerhalb von Schlössern kamen immer mehr in Mode.

Bösendorfer ist ein Sinnbild für die kulturelle Entwicklung und mit seinen Ideen brachte er den Klavierbau maßgeblich voran. Höchste Qualität und Güte zeichnete seine Produkte seit Anbeginn aus. Mit der „Wiener Mechanik“ gelang es ihm , dem Klavierspiel einen kräftigeren, volleren Klang zu verschaffen.

Der Ruhm und Bekanntheitsgrad der Bösendorfer Instrument wurde wohl vor allem durch Franz Liszt begründet. Es ist bekannt, dass nicht jedes Tasteninstrument das virtuose Spiel des jungen Pianisten und Komponisten Franz Liszt unbeschadet übersteht. Nicht so der Bösendorfer: Dank der stabilen und qualitativ hochwertigen Bauweise brilliert der Bösendorfer Flügel im Konzert des ungarischen Künstlers. Zwischen Liszt und Bösendorfer entwickelte sich eine tiefe Freundschaft.

“Bösendorfer Klaviere sind die perfektesten – klangvoll und von erfreulicher Spielbarkeit!” (Franz Liszt).
Das spricht sich nicht nur in der Wiener Gesellschaft herum, sondern auch in ganz Europa und Übersee.

Das Unternehmen erfreut sich über die Fachwelt hinaus konstanter und steigender Nachfrage. Die Gesamtzahl der erzeugten Instrumente wächst bis Ende 1850 auf mehr als 3000. 1857 werden dann auch die bisherigen Fertigungsstätten zu klein und es wird mit dem Neubau einer Klavierfabrik begonnen.

1859 starb Ignaz Bösendorfer und sein Sohn Ludwig Bösendorfer übernimmt die Leitung. Vom Vater in die Geheimnisse des Klavierbaus eingewiesen und von der Natur mit einem guten Gehör ausgestattet, gelang ihm eine Fortsetzung der unternehmerischen Erfolgsgeschichte.

1860 findet der Umzug in die neue Werkstätte statt. Im neuen Gebäude entsteht auch ein Konzertsaal für 200 Personen. Im gleichen Jahr erhält Bösendorfer ein Patent für eine von ihm erfundene Klaviermechanik. 1862 stellt Bösendorfer seinen „Patentflügel“ in London aus und erhält prompt eine Auszeichnung. 1867 gelingt ihm bei der Weltausstellung in Paris, allein schon aufgrund der prachtvollen äußeren Gestaltung seiner Flügel, ein großer Erfolg.

Die „Wiener Morgenpost“ schreibt im September 1867: „Bösendorfers Ruf, bisher ein europäischer, ist nun zum Weltruf geworden, denn selbst die Amerikaner (…) blicken mit Neid auf die Wiener Flügel Bösendorfers, deren Kraft eine siegreichere ist: die der Anmuth.“

Bösendorfer expandiert weiter und baut wertvolle Geschäftsbeziehung zu Schweden, Brasilien, Hongkong und Japan auf. Doch auch in Österreich investiert Bösendorfer in Musik und Kultur: 1869 schenkt er der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien 14 Flügel für ihr neues Haus mit dem Goldenen Saal am Karlsplatz.

Die alte Produktionsstätte wird abermals zu klein und 1870 zieht die Klavierfabrik erneut um. 1872 eröffnet Bösendorfer einen großen Konzertsaal. Dieser Bösendorfer Saal stellt mit den besten Konzertsaal für Kammermusik dar, den Wien zu bieten hat. Die Liste der Namen der Künstler, die dort auftreten, ist das Who Is Who der Konzertwelt um die Jahrhundertwende. Es folgen in den nächsten 40 Jahren Klavierabende, Kammermusik- und Liederabende.

Diese Künstler tragen maßgeblich zum Erfolg der Wiener Klaviermanufaktur bei. Die Bösendorfer Klangwelle breitet sich aus. Ludwig Bösendorfer entwickelt eine rege Reisetätigkeit, bei der er viele Künstler nicht nur persönlich begleitet, sondern ihnen auch seine Klaviere in fast alle großen Konzertsälen Europas zur Verfügung stellt. Daraus entstehen lebenslange Freundschaften. Bösendorfer wird in Künstlerkreisen als großer Wohltäter und Kulturförderer bekannt. Sein Briefwechsel mit Franz Liszt ist berühmt, Brahms zählt zu seinen Freunden, Anton Bruckner und Johann Strauss bekommen regelmäßig Sonderkonditionen beim Klavierkauf.

Mit einer Jahresproduktion von 288 Instrumenten erreicht das Unternehmen für damalige Verhältnisse eine Spitzenposition im Klaviermarkt. Bösendorfer Flügel gehen mittlerweile in alle Welt: 1882 steht Bösendorfer unangefochten an der Spitze aller Klavierbauer der Monarchie.

Im Jahr 1883 verlässt der 10.000ste Bösendorfer die Manufaktur. Zu den geschätzten Kunden dieser Zeit zählen: Kaiserin Elisabeth, Fürstin Pauline Metternich, die Erzherzoginnen Stephanie und Valerie, Katharina Schratt, Erzherzog Eugen, Russlands Zar Nikolaus II. und der japanische Tenno. In steter Sorge um die Qualität seiner Flügel verbessert Bösendorfer in Zusammenarbeit mit seinen Fabriksdirektoren Franz Berger und dessen Sohn Carl Georg die Mechanik und reicht diverse Patente für das von ihm erfundene „Wiener System“ ein. Auf Anregung des Komponisten Ferruccio Busoni baut er um 1900 einen Konzertflügel mit vollen acht Oktaven Tonumfang und einer Länge von 2.90m. Dieser Konzertflügel 290 – auch Imperial genannt – ist bis heute ein klangliches Juwel des Unternehmens. Der enorme Tonumfang dieses Instrumentes veranlasst Komponisten wie Busoni, Dohnanyi und Bartok Stücke zu komponieren, die nur auf dem Imperial werksgetreu aufgeführt werden können.

So gelingt es Ludwig Bösendorfer, dass aus einem Familiennamen ein Indiz für hochwertigste Qualität und absolute Hingabe zur Musik wird: die Marke, die bis heute ein Synonym für die Wiener Klavierbaukunst ist.

Am 9. Mai 1919 stirbt der Klaviermeister Ludwig Bösendorfer.
Hochbetagt, kinderlos, „allein auf der Welt“, wie er zu sagen pflegte – er war zweimal verheiratet und überlebt beide Ehefrauen – sieht sich Bösendorfer nach einem Käufer für seine Klavierfabrik um. Er findet diesen in seinem alten Freund und Bankier Carl Hutterstrasser, der im März 1909 das Unternehmen übernimmt. Er bittet Bösendorfer, weiterhin seinen „Rat und wertvolle Unterstützung angedeihen zu lassen“.
Der Ausbruch des ersten Weltkrieges, die Demolierung des Bösendorfer Saales und das fortgeschrittene Alter, veranlassen Ludwig Bösendorfer 1914 sein Testament zu schreiben. Neben großzügigen Spenden an Künstler, Institutionen und sein Personal, vermacht er seinen gesamten Nachlass der Gesellschaft der Musikfreunde. Er bestimmt, ohne großen Aufwand auf einem Klavierwagen zum Zentralfriedhof gefahren zu werden und seinen Tod bis zu seinem Begräbnis geheim zu halten. Wie von ihm gewünscht, wird er in aller Stille beigesetzt.

Carl Hutterstrasser übersiedelt 1914 mit den Verkaufsräumen in den Musikverein. Unter der Adresse Bösendorferstraße 12 befindet sich bis zum heutigen Tage der Bösendorfer Salon, der Flagshipstore der Bösendorfer Klaviermanufaktur. Der Erste Weltkrieg, das Ende der Monarchie und die Weltwirtschaftskrise bringen zwar Einbußen bei den Produktionszahlen, doch gelingt es Carl Hutterstrasser immer wieder neue Märkte zu erschließen und das Händlernetz zu vergrößern.

1922 etabliert sich die große Londoner Vertretung von Bösendorfer bei Wigmore Pianos, 1927 gewinnt der Bösendorfer Flügel den Grand Prix in Genf und 1928 feiert das Unternehmen das hundertjährige Bestehen.

1931 wird die Klavierfabrik Bösendorfer in eine Offene Handelsgesellschaft umgewandelt, die es den beiden Söhnen Carl Hutterstrassers, Alexander und Wolfgang, ermöglicht ins Geschäft als Mitgesellschafter einzusteigen.

Alexander und Wolfgang Hutterstrasser sind, im Gegensatz zu ihrem Vater, Klavierbauer, die ihr Handwerk sowohl in der väterlichen Firma als auch im Ausland erlernen und vervollkommnen. Auch sie haben wichtige Funktionen und Tätigkeiten im Wiener Musikleben inne, eine Tradition, die von Ignaz und Ludwig Bösendorfer übernommen wird.
1936 gelingt der Bösendorfer Klavierfabrik ein neuerlicher internationaler Erfolg: Bösendorfer gewinnt bei einem von BBC in London ausgeschriebenen Wettbewerb, der die Klangqualität von Klavieren für das Rundfunkstudio evaluiert. Gegen 35 Mitbewerber erhält Bösendorfer den ersten Platz in der Kategorie Konzertflügel und kleinere Flügel.

1942 stirbt Carl Hutterstrasser und seine Söhne Alexander und Wolfgang übernehmen nun alleinverantwortlich das Geschäft. In den Jahren des zweiten Weltkrieges wird die Bösendorfer Klaviermanufaktur sehr in Mitleidenschaft gezogen. Bomben zerstören den Holzplatz, die Gebäude geraten unter Artilleriebeschuss und die Klaviere im Salon werden von Besatzungssoldaten als Brennholz verwendet. Kriegsbedingt sinkt die Jahresproduktion 1945 auf 31 Instrumente.

Da Alexander und Wolfgang Hutterstrasser in ihren Familien keinen geeigneten Nachfolger finden, sieht man sich abermals nach einem Käufer für die Klavierfabrik um. 1966 wird das Unternehmen an den amerikanischen Konzern in der holzverarbeitenden Industrie Kimball International Inc. verkauft. Kimball, ursprünglich von der deutschstämmigen Familie Habig 1959 in Jasper, Indiana, gegründet, ist zur Zeit der Übernahme von Bösendorfer der größte amerikanische Produzent von Flügeln und Pianinos. Durch den Eigentümerwechsel wird vor allem die finanzielle Zukunft der Firma Bösendorfer auf eine solide Basis gestellt und das Unternehmen in eine Aktiengesellschaft umgewandelt. Die Produktionszahlen klettern bald in die Höhe.

Das Unternehmen wird 1992 in eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung umgewandelt. Ende 2001 verkauft Kimball die Klaviermanufaktur an die Bank BAWAG-PSK-Gruppe. Damit gelangt Bösendorfer wieder in österreichischen Besitz. Nicht für sehr lange.

Im Januar 2008 kauft der japanische Konzern Yamaha die Klaviermanufaktur. Das Unternehmen wird aber als eigenständige, österreichische GmbH weitergeführt. Die erfolgreiche Weiterführung aller Geschäftsbereiche mit einem in der Musikbranche erfahrenen Besitzer helfen Bösendorfer enorm. Im Vertrieb wird eng mit Yamaha zusammengearbeitet, alle Bösendorfer Instrumente aber werden weiterhin in Wiener Neustadt gefertigt und Produktionsentwicklungen nur im eigenen Produktionsteam ausgetüftelt. Bösendorfer fokussiert sich traditionsbewusst auf die exklusive Fertigung von knapp 300 Instrumenten pro Jahr, die in akribischer Handarbeit ausschließlich in Österreich gefertigt werden.

“Musik ist – ohne jeden Zweifel – eine der seltenen Sprachen, die intuitiv verstanden wird. Unabhängig von Nationalität, Kultur und Gesellschaft zieht sie Herz und Seele unmittelbar in ihren Bann und schenkt Augenblicke der Verbundenheit. Wir sind stolz diesem menschlichen Streben seit fast 2 Jahrhunderten Ausdruck zu verleihen.” (Originalzitat: bösendorfer.com)

Weitere Informationen: bösendorfer.com und wikipedia

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